An(ge)dacht – Gedanken zum Monatsspruch
Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? (Römer 8,35)
Ich höre gerne Musik. Zum Abschalten, zum Aufräumen, mal laut und pushend beim Sport, mal leise und entspannt. Und auch wenn die Musik aus ist, gehen mir häufig einzelne Lieder oder Melodien weiter durch den Kopf. Manchmal passiert dann das Schöne: Die Musik trägt mich durch den Tag, egal was außen herum passiert. Dann kann ich zu Hause über irgendwelchen Krempel stolpern, auf einen wichtigen Anruf Ewigkeiten warten, was auch immer – so leicht bringt mich dann nichts aus der Ruhe. Meine Musik ist und bleibt im Kopf und all die großen und kleinen Katastrophen des Alltags nehme ich zwar wahr, aber sie können mir nichts wirklich anhaben.
Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Diese rhetorische Frage ruft Paulus der Gemeinde in Rom vor knapp 2000 Jahren zu. Um sogleich hinterherzuschieben: weder Trübsal noch Angst, Gefahr oder Schwert, ja eigentlich nichts kann uns trennen von der Liebe Christi.
Paulus kennt die Gemeinde in Rom nur vom Hörensagen, selbst war er noch nicht dort. Aber er weiß, dass Christen in Rom verschiedensten Anfeindungen im Alltag ausgesetzt waren. Mancher wird sich gefragt haben, wie es denn um die Nähe und Zuwendung Gottes bestellt sein mag in all diesen Miseren.
Paulus kennt diese Herausforderungen nur zu gut. Er selbst war häufig Anfeindungen und Verspottung ausgesetzt, musste sogar ins Gefängnis für seine Predigt. Trotz all diesem lebte er im festen Vertrauen. Nichts kann uns scheiden von der Liebe Christi.
Auch mir heute machen diese Worte Mut. Egal was passiert im Leben, nichts kann uns scheiden von der Liebe Christi. Dieser Satz ist wie so eine Grundmelodie im Herzen, die mich durch das Leben trägt. Die hörbare Musik, die mir durch den Kopf geht, irgendwann ist sie meist fort. Die Liebe Christi bleibt, egal was auch passiert. Eine wunderbare Melodie.
Einen schönen Frühling wünscht Ihnen,
Ihr Pfr. Christian Hilsberg