An(ge)dacht – Gedanken zum Monatsspruch
Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. (Mk 16,6).
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
sehr häufig bin ich zu Hause auf der Suche nach irgendetwas. Die Mütze für mein Kind, meine Hausschuhe, die Bücher von der Bücherei, die noch schnell zurückgegeben werden müssen, usw. Wie gut, wenn irgendwer dann quer durch die Wohnung ruft: „Schau mal im Flur, da habe ich die Bücher gestern noch gesehen.“
Ende März feiern wir gemeinsam das Osterfest. Wir werden wieder die schöne Geschichte aus der Bibel hören, wie drei Frauen sich früh am Morgen aufmachten, um ihren verstorbenen Herrn und Meister zu salben. Als sie am Grab ankamen, war das Grab leer. Ein Jüngling im weißen Gewand sprach zu den Frauen: „Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier.“
Die Frauen bekamen damals den Hinweis – wir lesen ihn heute: Ihr sucht Jesus? Es ist anders als ihr erwartet. Er ist nicht hier! Er ist auferstanden.
Wo fanden sie ihn damals? Wo finden wir Jesus Christus heute?
Vielleicht da, wo Menschen schwere Wege gemeinsam gehen. Wo plötzlich jemand da ist, der mitgeht, die Sorgen teilt und tröstende Worte findet. Wo aus Trauer und Ausweglosigkeit wieder neuer Lebensmut wird. Wir finden Jesus Christus vielleicht da, wo Menschen schon lange aufgegeben haben, ein Mensch dazu tritt, die Erschöpften motiviert, es von neuem, vielleicht nur ein bisschen anders zu probieren. Auf diese Weisen begegnet Jesus im Alltag. Ohne viel Brimborium, schlicht und doch ergreifend. So erzählt es zumindest die Bibel. Wer es nachlesen möchte, findet die Geschichten dazu im jeweils im letzten Kapitel des Lukas- und Johannesevangeliums.
Eines ist auf jeden Fall mit der Geschichten von Ostern deutlich geworden: Wer Jesus Christus sucht, der findet ihn bei seinen Menschen. Also mitten unter uns.
Ich wünsche Ihnen frohe Ostertage,
Ihr Pfr. Christian Hilsberg