WLAN für Geflüchtete
In der Unterkunft für Geflüchtete im Balkhäuser Tal waren die Bewohner leider sehr abgeschnitten vom Ortsleben. Dass sie dort nur mäßigen Mobilfunkempfang haben, macht die Situation nicht gerade einfacher. Daher haben wir uns im Helferkreis Asyl im Jahr 2016 dazu entschieden, in Kooperation mit Freifunk Darmstadt ein offenes WLAN-Netzwerk vor Ort aufzubauen, das den Geflüchteten wenigstens einen ordentlichen Internetzugang ermöglicht. Jedoch musste der Anschluss von jemandem beantragt werden. Hier hat sich die evangelische Kirche Jugenheim eingesetzt und den Anschluss damals von Unitymedia sogar kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen, sodass eine sehr gute Lösung für alle gefunden werden konnte.
Da die Unterkunft aber seit Ende 2019 nicht mehr für Geflüchtete genutzt wurde, ist das Netzwerk leider von der Kommunalgemeinde zurückgebaut worden. Nun leben aufgrund des aktuellen Krieges seit diesem Frühjahr einige ukrainische Familien in der Unterkunft und sind darauf angewiesen, Kontakt mit ihren Familien zu halten. Seitens der Kommunalgemeinde gab es jedoch keine Mittel, ihnen einen Internetanschluss zu stellen und die Geflüchteten selbst dürfen keinen eigenen Anschluss beantragen.
Daher haben wir uns im Helferkreis diesen Sommer erneut um den Aufbau eines Netzwerkes im Haus bemüht und sind zunächst in Vorlage getreten, um die Situation schnellstmöglich zu verbessern – in der Hoffnung, Spender zu finden, sodass unser Spendenkonto für die Geflüchteten an anderer Stelle genutzt werden kann. Glücklicherweise hat sich der Lions Club dazu bereit gezeigt, die Kosten für die Netzwerkinstallation zu übernehmn und so die neue Verkabelung im Haus zu finanzieren, sodass nun mehrere Router die einzelnen Stockwerke versorgen, in denen geflüchtete Familien leben. Die evangelische Kirche Jugenheim ermöglichte einmal mehr, den Anschluss auf ihren Namen zu beantragen. Da aber leider der kostenlose Zugang nicht länger zur Verfügung stand, sprang die Kirche auch an dieser Stelle ein, um die laufenden Kosten von etwa 40 Euro im Monat für einen Kabelanschluss zu tragen, sodass wir vom Helferkreis dank dieser Spenden nun nicht auf unseren eigenen Spendentopf zurückgreifen müssen und diesen für die konkrete Arbeit mit den Geflüchteten einsetzen können.
Wir möchten uns vielmals für diese Unterstützung bedanken und geben das Dankeschön der Geflüchteten weiter, die nun endlich wieder besser mit ihren Familien in der Ukraine und auch mit den Menschen hier vor Ort kommunizieren können.
Lukas Rabenau