Zwingenberg: Verlegung Stolperschwelle am 14.11. und Bildvortrag am 15.11.
Verlegung: 14. November um 14 Uhr vor dem Gebäude Wiesenstraße 5
Bildvortrag: 15. November um 19 Uhr im Saal des Alten Amtsgerichts, Zwingenberg, Obertor 1
Stolperschwelle erinnert an die ehemalige Zwingenberger Synagoge
Zehn Jahre, nachdem elf Stolpersteine für in der NS-Zeit verfolgte Zwingenberger verlegt wurden, wird am 14. November (Montag) eine Stolperschwelle vor der ehemaligen Synagoge, Wiesenstraße 5, in den Bürgersteig eingelassen. Der Arbeitskreis „Zwingenberger Synagoge“ und die Stadt Zwingenberg laden ein, dabei zu sein, wenn der Kölner Künstler Gunter Demnig um 14 Uhr die Schwelle einbringt. Neben Bürgermeister Dr. Holger Habich und Stadtverordnetenvorsteher Dr. Andreas Kovar spricht auch Dr. Fritz Kilthau, Vorsitzender des Arbeitskreises.
Der Arbeitskreis, der die Initiative für die Verlegung dieser Stolperschwelle ergriffen hat, möchte damit auf die ehemalige Funktion des Gebäudes als Gotteshaus der Zwingenberger Juden hinweisen. „Darüber hinaus wollen wir auch an alle 40 jüdischen Bürger Zwingenbergs erinnern, die bis 1933 in ihrer Heimatstadt lebten und dann in der NS-Zeit emigrieren mussten oder ums Leben kamen“, so Kilthau, der die Geschichte der Synagoge und ihrer Gemeindemitglieder in den vergangenen Jahren detailliert erforscht hat.
Die Stolperschwelle erweitert die bisherigen Gedenkorte in der Zwingenberger Altstadt. Diese kleinen quadratischen Gedenktafeln aus Messing befinden sich vor den letzten freiwillig bezogenen Wohnorten der Opfer, die durch die Verfolgung der Nationalsozialisten ums Leben kamen, sie tragen die Namen, die Geburts- und Todesdaten und informieren über ihre Schicksale. Zehn der Zwingenberger Bürgerinnen und Bürger, derer mit den Stolpersteinen gedacht wird, waren Juden, eine Person war Mitglied der Zeugen Jehovas.
Idee und Ausführung zu diesen Stolpersteinen stammt von Gunter Demnig. Seit 1996 hat der Kölner Künstler in 1265 Kommunen in Deutschland und in 21 europäischen Ländern über 90.000 von ihnen verlegt. Die Stolperschwellen – so die Intention des Künstlers – sollen an prägnanten Orten an verfolgte Opfergruppen erinnern.
Bildvortrag „Zur Geschichte der Synagogen von Zwingenberg“
Am 15. November (Dienstag) hält Dr. Fritz Kilthau einen Bildvortrag „Zur Geschichte der Synagogen von Zwingenberg“. Dabei geht es nicht nur um die Synagoge in der Wiesenstraße, sondern auch um die erste Synagoge im „Haus Ritzert am Stadtbrunnen“, heute Am großen Berg 2, die bereits 1861 eingeweiht wurde. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Saal des Alten Amtsgerichts, Zwingenberg, Obertor 1.