An(ge)dacht – Gedanken zum Monatsspruch
Du allein kennst das Herz aller Menschenkinder. (1. Könige 8, 39)
Der erste Eindruck zählt
„Topp oder Flop“, „Daumen hoch“ oder „Daumen runter“ – binnen
weniger Wimpernschläge entscheiden wir, ob wir unser Gegenüber mögen oder eher nicht so sehr.
Huch! Geht das schnell!
Bei Bewerbung, Einstellungsgespräch, Wohnungssuche, Speed-Dating, einer Reisegruppe, Eingewöhnung in neuem Umfeld … überall wird man blitzschnell „abgescannt“ und „durchgecheckt“, ob man „okay“ ist.
Und wir? Unsere Freunde, Partner, Kollegen haben wir ebenso blitzschnell erkannt. „Liebe auf den ersten Blick“ oder eher „so lala“. Oder sogar Hass, wenn man entsprechend programmiert ist.
„Gut rüberkommen“ ist total wichtig! Strategien gibt es viele:
Sich ganz natürlich geben. „Blending“ und „Blinking“. Manche kultivieren ein extra „cooles Understatement“, weil man es eben aber auch absolut gar nicht nötig habe.
Gell, toll sein wollen wir! Stimmt’s?
Mal spornt das an, mal stresst das!
Menschenkenntnis ist von Vorteil
Wer die Menschen erkennt, ist im Vorteil. Übrigens: ich werde immer durchschaut, weil ich kein Pokerface aufsetzen kann. Meine Mutter sagte mal: „Dein Gesicht ist ein offenes Buch, in dem jeder lesen kann.“ Das hat so seine Vor- und Nachteile.
Genauer gesagt sind es Vor-Urteile im Positiven wie im Negativen. Wenn letzteres, stellt sich die Frage:
Wer gewährt mir gnädigerweise den zweiten Blick, eine zweite Chance?
Ein Gedanke tröstet mich.
Wessen Urteil zählt?
Unser Schöpfer allein kennt uns durch und durch, Außendarstellung und innere Schätze. Mit meinen Ecken, Kanten, Macken bin ich sein geliebtes Kind. Zum Beispiel in der Taufe und in der Konfirmation hat Gott sich öffentlich zu mir bekannt. „Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht“ derer, die mich nicht mögen, so ermutigt der 23. Psalm.
Wenn sein Urteil zählt … na, dann mutig und gelassen ran an die Bewerbung, das Dating und die nächste Gelegenheit, wo man Gesicht zeigen muss.
Gute Gotteskenntnis und Menschenkenntnis wünscht Ihnen
Ihre Pfarrerin
Angelika Giesecke