Gedanken zum Monatsspruch
Wie es dir möglich ist: Aus dem Vollen schöpfend – gib davon Almosen! Wenn dir wenig möglich ist, fürchte dich nicht, aus dem Wenigen Almosen zu geben! (Tob 4,8)
Liebe Leserin, lieber Leser,
wie es dir möglich ist…..:
Zu meinen Studentinnen Zeiten fing ich an für die Kinder Nothilfe zu spenden. Nach meiner Rechnung war die monatliche Überweisung zwei Kinobesuche ( in DM) wert, auf die ich nun verzichten musste. Damals war das eine Überwindung aber auch eine bewusste Entscheidung. Das ist nun schon über drei Jahrzehnte her. Aber ich dachte, wenn ich hier in Deutschland lebe und alles im Überfluss vorhanden ist: ich musste ja nur sparen. Aber das, was ich haben wollte, konnte ich dann eines Tages einkaufen oder mit Hilfe anderer selbst bauen.
Aus dem Vollen schöpfend – gib davon Almosen!
Wenn ich also von meinem Überfluss abgebe, dann rette ich sicher nicht die große weite WELT. Ich helfe nur an einer bestimmten Stelle einem mir ganz und gar fremden Menschen, ein etwas besseres Leben führen zu können.
Natürlich gibt es beim Spenden wie anderswo immer das Für und Wider abzuwägen: Kommt die Spende überhaupt an? Ist die Organisation seriös und hat sie das Spendensiegel?
Fragen wir uns doch auch: lenken wir damit nicht von den ursprünglichen Hintergründen und Ursachen der Armut ab, können wir die Hierarchien in den Ländern, in die wir unsere Spenden senden, überhaupt durch solch eine Spende ändern? Können wir die Schere zwischen Arm und Reich (ein wenig) schließen?
—Nein sicher nicht.
Das große Rad werde ich nicht drehen aber ein kleines, wichtiges für einen Menschen, dem es dann ein wenig besser gehen kann als ohne meine Hilfe und die der anderen. Letztendlich ist es eine bewusste Entscheidung, auch wenn die Spende von anderen selbstsüchtigen Menschen mißbraucht oder entwendet werden kann, es zumindest versucht zu haben.
Sehr schön der Hinweis:“…. wie es dir möglich ist“
……Die Konfirmand*innen aus Zwingenberg werden Ende September wieder durch Zwingenberg gelaufen sein, hier und da an den Haustüren geklingelt und um Unterstützung für das Cafe´Z gebeten haben. Sie werden die Erfahrung gemacht haben, dass der eine oder andere gar nicht öffnet, aus welchen Gründen auch immer. So manch anderer wird aber seinen kleinen Beitrag in die Spendenbox werfen.
Wenn alle Gruppen zusammenkommen, wird sicherlich ein stattlicher Betrag gesammelt worden sein. Letztes Jahr waren es weit über 1000,00 €, die bei dieser diakonischen Sammlung zusammengetragen wurden. Die Jahre davor konnten wir sogar schon die 3000,00 € zusammenzählen. Diese Spenden waren in den Vorjahren für ein soziales Projekt in Protugal bestimmt.
Wenn man alle Spenden aus den unterschiedlichen Organisationen und Anlässen zusammenzählt kommen wir zu dem Ergebnis, dass unsere Bevölkerung doch an dem Schicksal anderer Menschen, die in Not sind, teilhaben.
Spannend ist die Frage wie viel es dieses Jahr werden wird?
Davon werden wir Ihnen nach der Sammlung berichten können. Sicherlich wird der eine oder die andere Jugendliche auch in der nächsten Ausgabe unseres Gemeindebriefes von seinen oder ihren Erfahrungen erzählen. Wir freuen uns darauf!!
Bleiben Sie behütet
Ihre Pfarrerin B. Northe