Gedanken zum Monatsspruch
Es ist keiner wie du, und ist kein Gott außer dir. (2. Samuel 7, 22)
Das bekennt König David. Er hat gerade eine gute Zeit. Er freut sich, dass „der Herr ihm Ruhe gegeben hat“ (2. Samuel 7, 1). David hat seine Position als König über die zwölf Stämme gefestigt, mit den Nachbarn Frieden geschlossen. Ein Meisterstück der kraftvollen Diplomatie! David hat Jerusalem als Hauptstadt erwählt und genießt das Leben in seinem neuen Palast. Er könnte sich zurücklehnen, sich mal auf den Lorbeeren ausruhen. Ach, tut das gut!
Solche Momente, wo uns „der Herr Ruhe gibt“, brauchen wir auch. David erkennt dieses kostbare Zeitfenster und bespricht sich mit seinem geistlichen Coach, mit Prophet Nathan. Sinngemäß geht es um Davids Dank an Gott. Jetzt wäre es dran, Gott mit einem Tempel in der neuen Hauptstadt Jerusalem zu ehren. „Sieh doch, ich wohne in einem Zedernhause, und die Lade Gotte wohnt unter Zeltdecken“, sagt er zu Nathan. Der Prophet aber gibt ihm zu verstehen, dass der Segen Gottes noch wichtiger ist als ein Gebäude für Gott – und er segnet David und dessen Dynastie (über den David-Nachkommen Jesus sind auch wir Christen gesegnet).
Tatsächlich wird erst Davids Sohn Salomo den Tempel erbauen. In der wechselvollen Geschichte wird das Haus Gottes zerstört, wiederaufgebaut, erneuert und schließlich endgültig zerstört. Das Volk lernt daraus, dass man sich überall (in den Synagogen) unter Gottes Segen stellen kann.
Wir hängen an Gebäuden, lieben unsere schöne (Ober-Beerbacher) Kirche, unser Elternhaus, unseren Besitz. Das ist begreif-bar und sichtbar. Aber zerstörbar und vergänglich. Gottes Segen dagegen bleibt und geht mit uns durch die Zeit.
König David erkennt, dass Nathan Recht hat. Er nimmt den Segen Gottes tief in sich auf und nimmt sich die Ruhe für das Dankgebet an Gott: „Es ist keiner wie du, und ist kein Gott außer dir.“ Das ist einzigartig und großartig, mein Gott!
Und wir? Wir sind ja auch gesegnet worden. Bei der Taufe, in der Konfirmation, bei der Trauung, in manchem Erlebnis … Haben wir das schon tief in uns sacken lassen? Gott „gibt uns“ auch immer wieder „Ruhe“ und Klarheit, dass er uns mit seinem Segen durch die Zeit begleitet. Vielleicht können wir auch antworten: „He, klasse Gott, Danke! Das ist einzigartig und großartig! Das gibt’s nur bei Dir.“
Viele dankbare „Ge-Danken“ wünscht Ihnen
Ihre Pfarrerin Angelika Giesecke