Gedanken zum Monatsspruch
Da sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut. (Matthäus 2,10 – Monatsspruch für Dezember 2018)
Auf Weihnachten freue ich mich immer! Weil ich zum Ziel komme, zum Kind an der Krippe, zur Liebe Gottes höchstpersönlich. Der Dezember-Monatsspruch für die Weihnachtszeit zeugt von der Freude der drei Weisen aus dem Morgenland. Endlich sind sie am Ziel angekommen! Sie freuen sich und öffnen ihre Herzen und Kästchen, um ihre Schätze an den kleinen König der Liebe und des Friedens zu verschenken.
Die drei Weisen haben eine lange Geschichte hinter sich, eine wahre Schnitzeljagd, die mit Gottes Hilfe erfolgreich wird. Gerne will ich ein paar „Schnitzelchen“ benennen.
Der Star unter den Sternen
Jahrtausende lang war der Blick in die Sterne Chefsache. Priester und Könige suchten am Himmel nach Zeichen und Wegweisung, sie wollten ihren Staat weise in die Zukunft führen. Die alten Hochkulturen dachten Astrologie und Astronomie zusammen, Makrokosmos und Mikrokosmos bilden einander ab. „Wie im Himmel, so auf Erden.“
Die Priester lasen aus den Sternbildern die Handlungsanweisungen ihrer sterngewordenen Götter.
Die jüdischen Priester und Schriftgelehrte dagegen achteten allein Gott als Schöpfer und sahen in den Gestirnen lediglich Geschöpfe.
Ein „Star“ mit besonders heller Strahlkraft war für sie König David. Mit Gerechtigkeit einerseits und Milde andererseits, sowie Weitsicht regierte er um 1000 vor Christus. Einen solchen Regenten ersehnte man wieder herbei. Aus Juda, aus der Davids-Stadt Betlehem, würde er hervorgehen. Seine Regierung wird von ganz anderer Qualität sein als das übliche Gesetz des Stärkeren. Auch Menschen anderer Völker und Kulturen werden sich hier Gutes für ihre Politik und für ihr persönliches Leben abschauen.
Das Wort als Leit-Stern
Endlich erscheint dieser erwartete Stern und zeigt den sternenkundigen Weisen aus dem Morgenland den Weg in das Land der Verheißung. Doch erst der Blick in die Heilige Schrift führt die Suchenden an den richtigen Ort. Nicht die prunkliebende machtbewußte Hauptstadt ist der Geburtsort für den liebenden Retter, sondern das Dorf Davids und seiner richtungsweisenden alternativen „Denke“.
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Die Weisen vertrauen dem Wort Gottes und gehen hin. Die Schriftgelehrten von König Herodes haben zwar beim Propheten Micha den Hinweis auf Bethlehem bekommen, aber für sich keine Konsequenz gezogen. „Ah, interessant!“, haben sie vielleicht gesagt. Aber ausprobiert? „Wozu? Nicht nötig, es geht doch auch so.“
Ja, es geht so. Aber „hocherfreut“ leben geht anders! Wer sich nicht auf den neuen Weg macht, bleibt auf seinen ausgetrampelten Pfaden, die oft zu Sackgassen werden. Und verpasst so möglicherweise die Liebe Gottes und heilsamen Rat für ein Leben nach Jesu Wegweisungen. Wer ihm als Leitstern auf der Spur bleibt, kommt hoch erfreut an das Ziel seines Lebens! Ausprobieren?
Viele „hocherfreuende“ Erlebnisse in dieser Weihnachtszeit auf dem Weg zum Stern von Bethlehem wünscht Ihnen
Ihre Pfarrerin Angelika Giesecke.