Gedanken zum Monatsspruch
Säet Gerechtigkeit und erntet nach dem Maße der Liebe! Pflüget ein Neues, solange es Zeit ist, den HERRN zu suchen, bis er kommt und Gerechtigkeit über euch regnen lässt! (Hos 10,12)
Liebe Gemeinde,
Menschen mit einem Garten kennen wahrscheinlich folgendes Problem: Man hat mit viel Liebe und Mühe einige Samen gesät und manch Gemüse oder Obst angebaut. Dann wartet man, hofft auf gutes Wachstum und freut sich auf die Ernte. Bis dahin ist es aber noch einiges an Arbeit. Schnell wächst das Unkraut und manch anderlei Gestrüpp und bedroht die Ernte oder macht sie kaputt.
Ganz ähnlich ist es auch mit unseren menschlichen Beziehungen: Auch da kommt ganz leicht „Unkraut“ hinein. Ganz leicht kann ich durch unvorsichtig gewählte Wörter Menschen verletzen und verärgern. Ja selbst, wenn es Beziehungen und Kontakte sind, die ich jahrelang „gut“ gepflegt habe.
Der Prophet Hosea aus dem Alten Testament nutzt den Vergleich mit Aussaat und Ernte um auf dieses Problem aufmerksam zu machen.
„Säet mit Gerechtigkeit“ fordert er auf. Für unsere menschlichen Beziehungen heißt das wohl soviel wie: Versucht mit all euren Taten und Worten Gutes hervorzubringen.
Wie können wir das schaffen?
Hosea würde wohl antworten: Probiert immer wieder aufs Neue nach den Weisungen Gottes zu handeln und zu leben. Dass Menschen sich nicht immer an Gottes Gebote halten, dass kennt Hosea genauso wie wir. Häufig scheitern wir an Gottes Forderungen, wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen sollen. Daher gilt ein Weiteres: „Erntet nach dem Maß der Liebe.“ Gebt euch Mühe immer wieder daran zu denken: so wie du falsch handeln und reden kannst, so tut es auch dein Gegenüber. Lass Liebe den Maßstab deiner Beurteilungen sein. Aber auch hierbei haben wir immer wieder unsere Schwierigkeiten. Wie wird Gott dann erst auf uns blicken?
Hosea lädt dazu ein, darauf zu hoffen, dass Gott nochmal einen völlig andern Maßstab anlegt. Seine Liebe schaut nochmal völlig anders auf uns und lässt uns mit all unseren Versuchen und Scheitern, gewiss nicht im Regen stehen, denn – so Gottes Versprechen – er lässt Gerechtigkeit über uns regnen.
Es grüßt herzlich
Ihr Pfarrer Christian Hilsberg