Gedanken zum Monatsspruch
Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du und dein Sohn und deine Tochter und dein Sklave und deine Sklavin und dein Rind und dein Esel und dein ganzes Vieh und dein Fremder in deinen Toren. (5. Mose 5,14)
Leben braucht Rhythmen, den Wechsel der Zeiten. Immer nur Arbeiten laugt aus. Immer nur nichts tun, macht unzufrieden. Der Wechsel ist das Entscheidende. An einem Tag der Woche aufatmen dürfen, den Alltag hinter uns lassen, Zeit haben – das tut gut. Der wöchentliche Ruhetag – was für eine segensreiche Erfindung, was für ein großartiges Geschenk Gottes. Und dass dieser Ruhetag damals allen galt, selbst denen, die sonst kaum Rechte hatten, ja sogar den Tieren, das finde ich bemerkenswert. Daran zeigt sich die Würde, die jedem Leben von Gott her zukommt, einfach deshalb, weil es da ist.
Aber der gemeinsame Ruhetag verbindet auch. Er macht deutlich, dass niemand für sich alleine lebt, dass jeder zur großen Gemeinschaft des Volkes gehört. Und er eröffnet die Gelegenheit, die freie Zeit miteinander zu gestalten, sich gegenseitig zu besuchen, gemeinsame Unternehmungen zu planen aber auch Gottesdienste miteinander zu feiern. Ohne einen gemeinsamen freien Tag würde das deutlich schwieriger.
Der freie Sonntag – unser christlicher Ruhetag – ist ein hohes Gut. Darum setzen wir uns dafür ein, dass der Sonntag ein freier Tag bleibt und nicht z. B. von kommerziellen Interessen immer mehr ausgehöhlt wird. Unser Dekanat, das Evang. Dekanat Bergstraße, engagiert sich an dieser Stelle ganz intensiv.
Vielleicht nutzen Sie die Chancen, die Ihnen der Sonntag bietet, mal wieder ganz bewusst: Nehmen Sie sich Zeit – für sich selbst, für die Begegnung mit anderen Menschen und für den Besuch eines Gottesdienstes, atmen Sie durch, genießen Sie, was Ihnen mit dem Ruhetag geschenkt ist. Gute Erfahrungen dabei wünscht Ihnen
Ihr Pfarrer Hans-Peter Rabenau