Gentechniker wollen Luther-Klon zum Leben erwecken
Sensation: Ein Team von Gentechnikern plant die Erzeugung eines Luther-Klons. Im Jahr des Reformationsjubiläums (500 Jahre Thesenanschlag in Wittenberg) plant die Gruppe um Prof. Artur Frankenstein, der an der hessischen Bergstraße geboren und aufgewachsen war, die Reproduktion des großen Reformators. Die Wissenschaftler haben dazu schon Genmaterial aus Luthers Grab in der Wittenberger Schlosskirche entnommen, das nun sorgfältig auf seine Eignung geprüft wird.
Wenn alles wie geplant läuft, wollen die Gentechniker das Erbgut von Martin Luther in eine menschliche Eizelle übertragen. Derzeit wird noch nach einer Leihmutter gesucht, die natürlich eine angemessene finanzielle Entschädigung erwarten kann.
Natürlich wird es eine Weile dauern, bis der „Luther-Nachbau“ erwachsen ist. Doch wäre er im Jahre 2046, wenn sich Luthers Tod zum 500 Male jährt, immerhin 29 Jahre alt. Man verspricht sich von der ganzen Aktion neue Erkenntnisse, wie weit die genetische Prägung Einfluss auf die Charaktereigenschaften eines Menschen hat. Das lässt sich an Luther besonders gut studieren, da die umfangreichen schriftlichen Überlieferungen ein gutes Bild seines – nicht einfachen – Charakters ergeben.
Aus dem Vatikan wird Kritik an dem Vorhaben laut. Papst Franziskus sieht die Gefahr, dass die mühsam erreichten Fortschritte in der Ökumene durch den Klon des streitbaren Reformators weit zurückgeworfen werden könnten. Auch vom Zentralrat der Juden in Deutschland kommen heftige Reaktionen. Immerhin hat Luther zu Lebzeiten immer wieder durch Hassausbrüche gegen die Juden von sich reden gemacht.