Gedanken zum Monatsspruch
Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, er ist auferstanden. (Lk 24,5-6)
Fortschrittlich
Ein Auto ganz ohne Schadstoffausstoß und 100% wirksame Krebstherapien. Das wäre doch was, oder? Wenn Sie an den Fortschritt glauben, liegt das für Sie im Bereich des Möglichen. Ich selbst kann mir das auch gut vorstellen. In zehn Jahren sieht die Welt bestimmt ganz anders aus als heute.
Alles wird sauberer, schneller, schöner. Wer das nicht glaubt, denke mal zehn Jahre zurück, an das Jahr 2007. Da stellte Steve Jobs das erste iPhone vor. Und heute hat fast jeder ein Smartphone.
Ich gehe davon aus, dass Erfindungen unser Leben auch in Zukunft stark verändern werden.
Vielleicht sogar in immer kürzeren zeitlichen Abständen.
Um „mit der Zeit zu gehen“, müssen unsere Schritte also immer länger werden.
Es gibt Leute, die sagen, dass Christen „von gestern“ sind. Dass die Kirche eigentlich nicht viel mehr als ein Museum ist, in dem ihre eigene Geschichte ausgestellt wird. Längst verblasster Glanz um leergewordene Kirchenbänke sozusagen.
Das wäre aber nicht im Sinne des „Erfinders“. Jetzt, an Ostern, hören wir wieder die frohe Botschaft zweier geheimnisvoller Männer, denen die Frauen am Grab Jesu begegnen: „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, er ist auferstanden.“
Wie die drei Freundinnen Jesu, die seine Leiche pflegen wollen, hören wir das auch heute, in unserer fortschrittsgläubigen Zeit. Für uns kann das heißen: „Es lohnt sich nicht, dabei zu verweilen, was wir als Kirche sind und was wir glauben, erreicht zu haben.“
Ich bin sicher: Die Spuren Gottes sind nicht nur in der Vergangenheit zu finden – in der zweitausendjährigen Geschichte der christlichen Kirchen. Sondern auch heute, in unseren vier Kirchengemeinden des Gemeindenetzes. Und unsere Aufgabe als Christen ist, uns wie die Frauen am Grab auf die Suche nach Gott zu machen.
Wo ist Gott in der digitalen Welt? Wo ist er in einer Fernbeziehung? Oder während eines terroristischen Angriffs?
Und dazu braucht die Kirche Spezialisten. Menschen, die unsere Welt verstehen und fähig sind, sie aktiv mitzugestalten und weiterzuentwickeln.
Ihr Johannes Lösch, Pfr.