Gedanken zum Monatsspruch
Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: „Friede diesem Haus!“ (Lk 10,5)
Wenn bei uns zu Hause jemand aus der Familie zur Tür reinkommt, dann hört sich das in etwa so an:
Bei meinem fünf jährigen Sohn geht’s meist gleich zur Sache: „Mama, stell Dir vor, der Dings aus dem Kindergarten hat mich voll geschubst …“
Bei meinem Mann klingt das eher folgender Maßen: „Hallo – sorry, ich hab’ für den Bericht etwas länger gebraucht, aber jetzt bin ich ja da!“
Und meine ersten Sätze hinter der Haustür hören sich schon mal so an: „Halloo…. ich bin wieder da! Kann mir mal irgendjemand mit den Einkäufen helfen? Die sind voll schwer…“
Und wie sieht es bei Ihnen aus?!
Das hängt bei jeder und jedem natürlich mit der aktuellen Lebenssituation zusammen und ob da noch andere sind, die außerdem noch in Ihrem Haus leben. Gibt es z.B. Kinder? Und wenn ja… sind die groß oder noch klein? (Je kleiner, desto weniger Schlaf bekommen die Eltern, ergo desto ruppiger klingt es vielleicht manchmal, wenn man den ersten Schritt in die eigene Wohnung setzt.) Oder leben Sie alleine?! …manch einer erinnert sich vielleicht wehmütig daran zurück, wie das war, als der Lärm von zu Hause schon draußen hinter der verschlossenen Tür zu hören war.
Jemand anderes träumt eher davon, mal wieder in ein ruhiges Haus zu kommen – ohne andere Menschen um ihn oder sie herum.
Als Jesus seine Jüngerinnen und Jünger in die Welt hinausschickt, trägt er ihnen auf: „Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: „Friede diesem Haus!“ (Lk. 10,5)“
Ein Segenswort also. Damit ist der Wunsch verbunden, dass den Menschen, die da gemeinsam (oder allein) unter einem Dach wohnen, das geschenkt werden soll, was ihnen im Herzen guttut: Frieden.
Eine schöne Idee, die Jesus da für seine Leute hatte. Bevor man den Schlüssel umdreht kurz inne zu halten, und das Herz und die Gedanken für Gottes Wirklichkeit zu öffnen – für den Frieden, der uns alle umgibt. Und auf diese Weise genau diesen Frieden in das Haus zu tragen vor dem wir dann stehen. Zu den anderen, die da noch sind, oder zum eigenen Herzen mit allen Erinnerungen, mit aller Trauer und mit den unerfüllten Sehnsüchten. „Friede diesem Haus!“ Den kann man nämlich nicht selber machen, sondern nur empfangen. Und sich für ihn öffnen.
Ich wünsche Ihnen dabei gute Erfahrungen!
Bleiben Sie behütet.
Ihre Pfarrerin Sandra Matz