Gedanken zum Monatsspruch
Gott spricht: Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte. (Jeremia 31,3)
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Liebe Leserinnen und Leser,
in der Arbeitswelt passiert es, im Sport, in der Schule, auch in der Familie: Bevor wichtige Dinge anstehen rufen Chef, Trainer, Lehrerin oder einer aus der Familie die Seinen zusammen und schwört sie noch einmal ein, warum und weshalb das kommenden „Projekt“ so wichtig ist. Meist wird bei dieser Gelegenheit auch noch der „Schlachtplan“ erklärt, mit dem das anstehende „Projekt“ bestritten werden soll. Der Chef lässt sich in die Karten schauen, damit alle wissen worum es geht und zu welchem Zwecke man sich Mühe geben soll.
Der Propheten Jeremia lässt uns gewissermaßen in Gottes Karten schauen: „Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.“
Der große Unterschied zu der oben beschriebenen Situation ist: Diese Worte Gottes sind nicht vor (!) einem großen Projekt, sondern nachdem (!) ein Projekt mächtig schief gegangen war. Gott hatte zu Beginn seinem Volk die Regeln und seinen Schlachtplan erklärt, wie sich die Menschen untereinander und Gott gegenüber verhalten sollen. Die Propehten – auch Jeremia – berichten, wie an vielen Stellen die Menschen es nicht geschafft haben, Gottes Gebote zu halten. Als Folge dessen, so erklären die Alten Schriften, kamen die Israeliten in Gefangenschaft. Selbst in dieser Situation erklärt Gott Ihnen seine Liebe, durch die Worte des Propheten.
Gott spricht zu jedem von uns – egal wie viel uns schon schief gegangen ist, egal wie häufig wir daneben lagen: „Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.“ Liebe ist Gottes erstes und sein letzte Wort über unser Leben. Mit diesen Wissen konnten die Israeliten neue Hoffnung schöpfen und Ihrem Herzenswunsch nachgehen – die zerstörte Stadt Jerusalem wieder aufzubauen. In diesem Wissen können wir jeden Tag aufs Neue unsere großen und kleinen Projekte zu meistern, egal ob sie gelingen oder nicht. Gottes Wort über uns bleibt ein Wort der Liebe.
Es grüßt Sie herzlich,
Ihr Pfarrer Christian Hilsberg